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Schändlich / Shameful |
26.8.–24.9.2016

Juha Sääski

Schändlich / Shameful

Gemälde / Paintings


Video:

Stoll & Wachall, Berlin | Sue Mandewirth, Ludwigshafen


 

26.8. – 24.9. 2016

Toolbox – Finnisch-Deutscher Projektraum, Koloniestraße 120

Vernissage: Freitag 26. August,  19 Uhr |  Harri Sjöström (Sopran und Sopranino Sax)
Öffnungszeiten Kolonie-Wochenende: So. 28. August von 14–18 Uhr
Ausstellungsdauer: 24. Juni bis 23. Juli 2016 | Öffnungszeiten: Di–Sa 14–18 Uhr

An Feiertagen ist die Toolbox geschlossen | On Bank holidays Toolbox is closed


Für die deutsche Version bitte nach unten scrollen

Shameful

In Juha Sääski’s paintings shame is put in an appearance through social phenomenons and gender role models. The concept of shame is changing continuously; the things that used to be shameful twenty years ago, are not necessarily shameful today. Among other factors reality television has changed the culture, hiding shame has become making it public.

In Sääski’s paintings shameful means for instance how we have let the structures of our societies change under command of economy at the expense of human values, dreams and future hope.

A limited amount of humour in Sääski’s paintings is acting as a symbol of hope.

Juha Sääski is showing distanced metaphors of different forms of shame and its social connections through surreal and absurd associations. But nevertheless they are not too far removed from the view of everyday life.

The cliches and naive elements used by Sääski are included in the means of comedy, which show the nature of things and phenomenons in a new, but not a joking viewpoint. Sääski’s aim in juxtaposing the tragicomic, contrary elements is to express the paradox of human existence universally applicable.

Juha Sääski is a Finnish visual artist, who has arranged five solo exhibitions in Germany: Nuremberg, Ulm and Berlin. This exhibition is his third in Berlin. Sääski has participated in eight group exhibitions in Germany, for instance in Munich, Berlin, Viernheim, Mannheim and in Ludwig Museum Koblenz.

www.juha-saaski.fi

www.kuvataiteilijamatrikkeli.fi

www.facebook.com/juha.saaski2


Schändlich

In Juha Sääskis Bildern zeigt sich Schande anhand von gesellschaftlichen Phänomenen und Geschlechterrollen. Was wir als Schande auffassen, verändert sich ständig – was etwa vor zwanzig Jahren als Schande war, ist es heute unter Umständen nicht mehr. Unter anderm hat das Reality-TV unsere Kultur verändert: dort ist aus dem Verbergen von Schande deren öffentliche Zurschaustellung geworden.

In Sääskis Gemälden wird zum Beispiel als schändlich verstanden, wie wir die Veränderung der Strukturen unserer Gesellschaften unter dem Diktat der Wirtschaft zugelassen haben, auf Kosten menschlicher Werte, unserer Träume und des Glaubens in eine Zukunft.

Humor fungiert in den Sääskis Gemälden als ein Symbol der Hoffnung.

In seinen Bildern zeigt Juha Sääski distanzierte Metaphern von Schande und ihrer sozialen Kontexte in surrealistischen und absurden Anspielungen. Gleichzeitig bewahren sie die Nähe zur Alltagsrealität.

Die von Sääski verwendeten Klischees und naiven Elemente arbeiten mit den Mitteln der Komik, mit deren Hilfe der Charakter der Dinge und Phänomene sich unter einem neuen Blickwinkel zeigt, ohne jedoch ins Scherzhafte abzudriften.

Indem er tragikomische und widersprüchliche Elemente nebeneinander setzt, drückt er die allgemeine Paradoxie menschlicher Existenz aus.

Juha Sääski ist ein finnischer bildender Künstler, der in Deutschland fünf Einzelausstellungen ausgerichtet hat (in Nürnberg, Ulm und Berlin). Schändlich / Shameful ist seine dritte Ausstellung in Berlin. Sääski hat in Deutschland an acht Gruppen- und Gemeinschaftsausstellungen teilgenommen, unter anderem in München, Berlin, Viernheim, Mannheim und im Ludwig Museum in Koblenz.

www.juha-saaski.fi

www.kuvataiteilijamatrikkeli.fi

www.facebook.com/juha.saaski2

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Faces | 29.7.-20.8.2016

HANNU LUKIN & MEERI LUKIN

July 29 – August 20

Vernissage | Opening: Friday 29.7.2016, 19:00

Hannu Lukin is a Finnish artist, painting a large scale works with oil on canvas. In recent years he has been traveling around Europe and Asia, painting portraits of the locals. In his journeys, painting worked as a way to communicate and connect with people, when there was no shared language.

http://hannulukin.net

Meeri Lukin is an artist working with sound and video. Her works are poetic, audiovisual narrations about themes such as value of human life, and fear and hope in the era of global eco-catastrophes.

http://www.meerilukin.com

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Toolbox Art Space

Koloniestraße 120

Berlin 13359

Germany
artwork nears

Menagerie | 29.4.–20.5.2016

Menagerie – Tiere im Zoo der Kunst | Animals in the Art Zoo |


Text in English
Quotes from Artists | Zitate

 

Dear friends and artists,
we would like to invite you to the Finissage of our exhibition

Menagerie – Animals in the Art Zoo

Friday, May 20th

Toolbox and madeinwedding are showing two parts of the exhibition.

  • madeinwedding is open from 2–6 pm
  • Toolbox is open from 2 pm–open end

If you want to see the whole exhibition you can do so between 2–6 pm.

At 7 pm small buffet (food) from Mr. Ira Schneider and drinks will be served.


Toolbox – Finnisch-Deutscher Projektraum, Koloniestraße 120
in Kooperation mit Madeinwedding

Vernissage: Freitag 29. April um 19 Uhr, Performance: Tintin Patrone
Öffnungszeiten Kolonie-Wochenende: So. 1. Mai von 14–18 Uhr
Ausstellungsdauer: 29. April bis 20. Mai 2016 | Öffnungszeiten Mo–Fr 14–18 Uhr
kuratiert von Anna E. Wilkens und Andreas Wolf mit Support von Karen Koltermann
An Feiertagen ist die Toolbox geschlossen
Finissage: 20.5.2016 | 14-17.30 Uhr in madeinwedding und in Toolbox, ab 17:30 in Toolbox

Die Werke der Ausstellung thematisieren verschiedenste Beziehungen zwischen Tieren, darunter auch menschliche Tiere.

Menagerie

Text: Anna E. Wilkens

„Menagerien“ waren höfische Tierparks (ca. 16.–18. Jh.), in denen Tiere aufgrund ihres Exotismus – analog den Kuriositätenkabinetts – gesammelt und „ausgestellt“ wurden. Sie gelten als Vorläufer des Zoos, dessen Erscheinen und Einrichtung auf zoologischen Taxonomien beruht, die im 18. Jahrhundert entwickelt wurden. Diese zoologischen Klassifizierungssysteme gehören zum modernen naturwissenschaftlichen Paradigma: Zoos sind ihrer Anlage nach in die Moderne gehörig, Menagerien sind vormodern.

Bis heute hat das Wort „Menagerie“ eine Bedeutungsverschiebung erfahren und meint eine ungeordnete Ansammlung, meist von Menschen, das Beispiel im Duden-online lautet „in übertragener Bedeutung: eine ganze Menagerie (scherzhaft; Ansammlung) von Künstlern war zugegen“.

Der Ausstellungstitel meint zum einen, dass die Ausstellung durch sowohl kuratorisches Konzept als auch Zufall entstanden ist – Ordnung/Intentionalität und Unordnung/Serendipity; zum anderen ist er als emphatischer Hinweis auf Historizität zu verstehen: die verschiedenen historischen Phasen im abendländischen menschlichen Diskurs über Tiere, besonders seit Beginn der Neuzeit.

Human Animal Studies: Animal Turn

Eine zunehmende Radikalisierung der Reflexion über die eigenen Vorannahmen, Vorurteile, den eigenen historischen Standpunkt zeichnet das (kulturwissenschaftliche) Reden über Tiere in den letzten etwa vier Jahrzehnten aus, noch verstärkt seit der Jahrtausendwende. Vorsichtig kann hier von einem Paradigmenwechsel (im Sinne Kuhns) gesprochen werden, eine Veränderung, die über einen „turn“ hinausgeht, der als ein Perspektivenwechsel innerhalb einer Disziplin bei gleichzeitiger Vernetzung mit anderen Disziplinen verstanden wird. Der Animal Turn (Harriet Ritvo) ist einer in einer ganzen Reihe von anderen zeitgenössischen Turns (cultural, spatial, corporeal, emotional, material, pictorial etc.). All diesen Turns gemein ist, so die These, dass ihre Grundlage die Loslösung von dem seit Descartes vorherrschenden erkenntnistheoretischen Paradigma ist, das auf Dichotomien beruht: res cogitans und res extensa, Geist und Körper, daran anhängend Kultur und Natur, Mensch und Tier, Mann und Frau, „und die entsprechend analogisch konstruierte Nähe von Kultur/Mensch/Mann versus Natur/Tier/Frau“, die „noch immer nicht vollends suspendiert“ ist (Carola Sachse).

Pluralität – Relationalität

Das neue Paradigma gründet in der Auffassung, dass Entitäten, welcher Art auch immer, nicht ohne ihre Beziehungen existieren. So bemerkt, zum Beispiel, Hannah Arendt, dass die Welt das „Zwischen“ sei und dass Menschen stets und immer schon im Plural existieren – und nicht, wie bei den deutschen Idealisten, als vervielfältigtes, immer gleich funktionierendes Subjekt. Eine solche Auffassung findet sich auch in der Transzendental- und Universalpragmatik (Habermas) sowie zeitgenössisch in Praxeologie, Actor Network Theory und Relationismus.

Agency: Tiere als Handelnde

Im Zuge der Betonung von Beziehungshaftigkeit allen Seins wird neuerdings Handlungsfähigkeit auch solchen Entitäten zuerkannt, die bisher stets als passive Objekte angesehen wurden: Tiere. Möglich ist das durch die Entkoppelung von Intentionalität und Handlungsfähigkeit, das heißt, man muss die Handlung nicht bewusst beabsichtigen, damit sie innerhalb einer Interaktion eine ist. Tiere sind zur Agency fähig, und in dieser haben verschiedenste Tiere die vielfältigsten Beziehungen zu Menschen. Oder: menschliche und andere Tiere interagieren miteinander.

Im überkommenen Weltbild war zunächst „der Mensch“ (im Singular, weil alle Exemplare als prinzipiell gleich gedacht wurden), dann hat „er“ (auf jeden Fall ist der exemplarische Mensch männlichen Geschlechts) Tiere domestiziert und sich die Welt untertan gemacht.

Dagegen setzt die Re-Interpretation historischer Mensch-Tier-Beziehungen mit der Menschwerdung an, indem zum Beispiel nicht mehr von der Domestizierung von Wölfen (die dann Hunde wurden) gesprochen wird, sondern von Allianzen zwischen Wölfen und Menschen, die entscheidend sind in der Menschwerdung, ohne die sie nicht oder ganz anders stattgefunden hätte. Das Gleiche gilt für Hunde, die ohne ihre Kooperation mit Menschen nicht wären oder ganz anders wären.

“Beings do not preexist their relatings.” (Donna Haraway)

Verschiedene mögliche Beziehungen zwischen Menschen und anderen Tieren sind Grundlage für die Gruppierungen der Werke in „Gehege“ im Ausstellungszoo:
Gehege der Freundschaften; Gehege der zufälligen Begegnungen; Hommage an eine Tiergattung; Taxonomien; Verwandtschafts-Haus; Identifikation von Menschen mit Tieren; Gehege der Präparation; Gehege der Jagd von Menschen auf andere Tiere; Tiere als Form (Selbstreflexion der Kunst); Traumhafte Begegnungen (Aufhebung der Hierarchie zwischen Menschen und anderen Tieren).
Ein paar Tiere haben ihre Gehege verlassen oder laufen als Wildtiere im Zoo herum.


Künstlerinnen und Künstler:

Aleksandar Jestrović,  Berlin (Malerei)
Alexander Horn, Mannheim (Malerei)
Archi Galentz, Berlin (Zeichnung)
Buffy Klama Berlin (Zeichnung)
Carolina Brack, Berlin (Cutout)
Catherine Bourdon, Berlin (Malerei)
Christof Zwiener, Berlin (Video)
Dunja Hamdorf, Hamburg (Zeichnung)
Eike Laeuen, Berlin (Fotografie)
Erik Weiser, Leipzig (Skulptur)
Hannah Dougherty, Berlin (Zeichnung)
Heikki Länkinen, Finnland (Malerei)
Henrik Jacob, Berlin (Knete)
Ilia Kitup, Berlin (Zeichnung)
Ina Sangenstedt, Berlin (Skulptur)
Mr. Ira Schneider, Berlin (Video, Fotografie)
Jakob Roepke, Berlin (Malerei)
Johanna Lonka, Tampere FI (Installation)
Joseph Heeg, Mannheim (Malerei)
Jovan Balov, Berlin (Zeichnung, Foto)
Kaisu Koivisto, Helsinki (Skulptur)
Karen Koltermann, Berlin (Malerei, Video)
Katia Kelm Berlin, (Malerei, Installation)
Konstantin Voit, Mannheim (Malerei)
Laura Kärki, Helsinki (Skulptur)
Liisa Kanerva, Helsinki (Malerei)
Magdalena, Åberg Helsinki (Malerei)
Mika Karhu, Hyvinkää, FI (Zeichnung)
Nina Lassila, Belgien / Berlin (Video)
Otgonbayar Ershuu, Berlin (Malerei)
Reiner Maria Matysik, Berlin (Video, Aktion)
Ricarda Wallhäuser, Berlin (Collage)
Saana Inari, Berlin (Video)
Sampsa Indrén (Painting)
Sanni Seppä, Finnland (Zeichnung)
Sennf Berlin, (Mixed Media)
Skadi Engeln, Berlin (Druckgrafik)
Susanne Schirdewahn, Berlin (Skulptur)
Tanja Vetter, Mannheim (Malerei)
The Niñxs (Helena Hernández &
Rafael Koller), Berlin/Luzern (Zeichnung)
Tintin Patrone, Hamburg (Performance)
Veronika Witte, Berlin (Video)


Menagerie – Animals in the Art Zoo

Exhibition April 29—May 20, 2016

Finissage: 20.5. 2016 | 14-17.30 Uhr in both spaces, later only in Toolbox

Toolbox – Finnish-German Art Space, Koloniestraße 120, 13359 Berlin/Germany
On Bank Holidays Toolbox is closed

Curators: Anna E. Wilkens and Andreas Wolf with support from Karen Koltermann

In the exhibition, 43 artists take a variety of relations between animals, humans among them, into focus. These relations are, for example, love, prey, chance encounters, genetic hybridisation, classifying in zoological taxonomies, identifying, comparison (anthropomorphisms) and mystification.

Photos from the Opening

Menagerie

Text: Anna E. Wilkens

‘Menageries’ – courtly collections of animals (16th to 18th century), similar to Cabinets of Curiosity, in which animals were ‘displayed’ for reasons of being ‘exotic’ – are precursors to the modern zoo. The zoo, developed in the 19th century, relies on taxonomies that stem from the 18th century. These taxonomies are part of the modern scientific paradigm: zoos belong to modernity; menageries are pre-modern.

To the present day, the word ‘menagerie’ in German has undergone a shift of meaning, nowadays it signifies (in figurative use) a random and unsystematic collection of items or people. The example in the online edition of Duden, the German spelling authority for this usage is: ‘a whole menagerie of artists was present’.

The exhibition’s title points to the process of assembling the works: between curatorial concept and serendipity, and it furthermore emphatically stresses historicity: different historical stages in occidental human discourse on animals, especially post-medieval.

Human Animal Studies: Animal Turn

Reflection on prejudices and assumptions pertaining to one’s own historical standpoint have increased considerably in contemporary (cultural studies) discourse on animals in the last four decades, and even more so since the beginning of the 21st century.

Tentatively this can even be called a paradigm shift (according to Kuhn), a change in thought that goes beyond a turn; a turn being understood as a change of perspective in one academic discipline, while at the same time broadening the scope through working interdisciplinary. The Animal Turn is one in a whole menagerie of turns (linguistic, cultural, spatial, corporeal, emotional, material, iconic etc.). All of these share the common trait of liberating thought from the Cartesian epistemological paradigm that is based on dichotomies: res cogitans and res extensa, spirit and body, and based on this primary dichotomy there are culture and nature, human and animal, man and woman, and the analogously construed proximity of ‘culture/human/male versus nature/animal/woman, which still hasn’t been overcome completely’ (Carola Sachse).

Plurality – Relationality

The new paradigm holds that entities, of any kind, ‘do not pre-exist their relatings’ (Donna Haraway). For example Hannah Arendt states that the world we inhabit is in the ‘between’, that which exists between people (for Arendt always people, not animals), and that humans always and from the beginning have existed in the plural, as more than one – contrary to German philosophical Idealism, according to which each and every subject is basically the same (all individuals ‘function’ in the same way and therefore don’t exist in plurality, only in the plural).

The notion of world as plurality we find for example in Universal Pragmatism (Habermas), in Praxeology, Actor Network Theory and Relationalism. We are what we are in and through our relations with each other, animals included.

Agency: Animals as Acting Entities

Humans, in the course of emphasising relations as the cornerstone of all existence, recently began to acknowledge agency in beings formerly perceived as things or thing-like objects, not capable of acting. The possibility of perceiving animals as acting beings relies on a changed concept of action: action is no longer seen as being necessarily linked to intention, nor having an intention as prerequisite. Actions do not have to be conscious and purposeful to be called actions. So we can conceive of interactions as actions without these actions mandatorily being intentional. Animals are capable of agency and they have a whole lot of different relationships with humans (human animals). Or: humans and other animals interact.

In the traditional world view, first there was man (definitely in the singular, one man, since all specimen are basically the same), than ‘he’ (the exemplary human is always male) domesticated animals and subdued the world.

Contrary to this notion, the re-interpretation of historical relations between humans and other animals begins at the beginning of humanity; for example, dogs are no longer perceived as domesticated wolfs, but wolfs and early humans shaped alliances, cooperating in ways that were of fundamental importance for homo becoming human and wolf becoming dog. Without each other, they wouldn’t be what they are or they wouldn’t even be at all.

The works in the exhibition-zoo are grouped according to those relations of humans and other animals that we can see in them. The assemblages of works are called “compounds”, “enclosures”, “houses” etc., like in a zoo. There are of course more possible relations than are shown in the exhibition.
Compound of Friendship; Compound of Chance Encounters; Homage to a Species; Compound of Taxonomies; House of Relatives; Enclosure of Identification of Humans with Other Animals; Cage of Preparation; Enclosure of Humans Hunting other Animals; Compound of Animals as Shapes in Art; Dreamlike Encounters/Suspension of Hierarchies between Humans and Other Animals.
Some animals have left their compounds or are running around the zoo as strays or wild animals.


Aleksandar Jestrović Berlin (Painting)
Alexander Horn Mannheim (Painting)
Archi Galentz Berlin (Drawing)
Buffy Klama Berlin (Drawing)
Carolina Brack Berlin (Cutout)
Catherine Bourdon Berlin (Painting)
Christof Zwiener Berlin (Video)
Dunja Hamdorf Hamburg (Drawing)
Eike Laeuen Berlin (Photography)
Erik Weiser Leipzig (Sculpture)
Hannah Dougherty, Berlin (Drawing)
Heikki Länkinen, Finland (Painting)
Henrik Jacob, Berlin (Play Dough)
Ilia Kitup Berlin, (Drawing)
Ina Sangenstedt, Berlin (Sculpture)
Mr. Ira Schneider, Berlin (Video, Photography)
Jakob Roepke, Berlin (Painting)
Johanna Lonka, Tampere FI (Installation)
Joseph Heeg, Mannheim (Painting)
Jovan Balov, Berlin (Drawing, Photography)
Kaisu Koivisto, Helsinki (Sculpture)
Karen Koltermann, Berlin (Painting, Video)
Katia Kelm Berlin, (Sculpture, Painting)
Konstantin Voit, Mannheim (Painting)
Laura Kärki, Helsinki (Sculpture)
Liisa Kanerva, Helsinki (Painting)
Magdalena Åberg, Helsinki (Painting)
Mika Karhu, Hyvinkää, FI (Drawing)
Nina Lassila, Belgien / Berlin (Video)
Otgonbayar Ershuu, Berlin (Painting)
Reiner Maria Matysik Berlin (Video, Action Art)
Ricarda Wallhäuser Berlin (Collage)
Saana Inari Berlin (Video)
Sampsa Indrén (Painting)
Sanni Seppä Finland (Drawing)
Sennf Berlin (Mixed Media)
Skadi Engeln Berlin (Print)
Susanne Schirdewahn Berlin (Sculpture)
Tanja Vetter Mannheim (Painting)
The Niñxs (Helena Hernández &
Rafael Koller) Berlin/Lucerne (Drawing)
Tintin Patrone Hamburg (Performance)
Veronika Witte Berlin (Video)


Quotes from Artists | Zitate

Menschliche Porträts werfen immer auch Fragen nach der Person auf. „Wer ist diese Kröte genau und in welcher Beziehung stehen Sie zu Ihr?“ werde ich dagegen nur selten gefragt.

The deer has references to cute, big headed figures such as a Bambi. But on the other hand I want to confront the docile figure with the steel structure, which refers to machines and technology.

Ein erfreuliches Zeichen von Zivilisation sind Möwen wohl dann, wenn man in der Weite des Meeres in Seenot geraten ist. Bei ihrem Erscheinen kann man auf die Nähe eines Schiffes oder der Küste hoffen.

Warum diese Tiere? Weil sie gebündelt in einem gut postkartengroßen Schablonenheftchen aus den USA versammelt sind, zum Thema Reptilien.

Chester hatte ein Fell so schwarz wie die Nacht und einen Kopf, der war so breit, dass man ihn für einen Rammbock in Dackel-Gestalt halten konnte. Er hatte weder Manieren noch Freunde und verbrachte seine Tage dösend im Körbchen, das er nur verließ, um dann mit seinem irrsinnig breiten Schädel und mit Karacho einen seiner Hundekollegen umzuhauen.

In ihrer magischen Realität ist dieses Mischwesen aus Mensch und Tier die alles bestimmende Figur. Unter ihren Augen steigen Kugeln aus dem Wasser und Gewehre versinken darin.

Das Meerschweinchen hat weder etwas mit dem Meer zu tun, noch ist es mit dem Schwein verwandt. Eher unförmig und wenig elegant, hat es den einzigen Vorteil, wenn man den kulinarischen ausnimmt, als niedlich zu gelten und die volle Aufmerksamkeit von vorpubertierenden Mädchen für sich zu gewinnen.

Four bears are having a good time and drinking beer. It is a night when one of the bears is celebrating the birth of his child. The bear is like a totem animal for me. It is a very mythical animal here in Finland. There is also a very old myth of a woman and a bear having a love affair.

The motif (animal) in the picture is a small bird I found dead in my front yard. Probably killed by our cat.

Tiere und Menschen durchspielen als Protagonisten der fiktiven Szenenbilder psychische Realitäten und Einstellungen (attitudes) zur Wirklichkeit. Die Tiere sind dabei Verkörperungen von Affekten, sind rätselhafte Totems, erhabene Archetypen, deplazierte Störer und animalische Wiedergänger.

And if we aren’t eating it – then our pets are. Meat. Organized. Monetized. Industrialized.

In Verbindung mit Autos sind Insekten vor allem eines: lästig.

Max war mein Begleiter, mein Trabant und meine Muse. Er drang in meine Bilderwelt ein, auch in die Malerei und die Zeichnung. Durch ihn wusste ich: Alles ist Natur.

Wie schauen Affen fern? Welche Sendungen bevorzugen sie? Und wer bestimmt, was läuft? Solche Fragen mochte der Stuttgarter Zoo jetzt mit einer Forschungsreihe klären.

1977, I was in Kenya at the Masai Mara enormous animal free roaming preserve. On my way there at night I spotted an animal ahead in my headlights and quickly took a picture of this cheetah/Gepard. I continued on to my first night at the camping centre. Sleeping in a tent was difficult. I kept hearing lions roar behind it, nearby.
It was only in the light of morning that I saw that a large metal chain fence surrounded the entire camp.

I’d like to sing you a lullaby
about hedgehog
anteater and crayfish
and share my life with you
but you know I am just a dreamer

basically a small good-humored sculpture with big eyes, but the truth is that it has a high risk becoming extinct in the near future.

I was stressed and was told that I need to let go of control and swim around playfully, get my fish as the otter. The dove told me to slow down, pause and breathe – which felt quite stressful.

die einzigen tiere, die keine tiere sind, sind affen. und menschen sind keine menschen sondern tiere.

Die Wertfreiheit in ihrer Beobachtung ignoriert wiederkäuend meine Bemühungen, etwas besonders Anspruchvolles zu vollbringen und wirft mich immer wieder auf das zurück was ist: Die Kuh, die Landschaft und ich.

Der Kopf ist für mich ein Sinnbild für den Aufbruch geworden und: er sieht nach all den Jahren immer noch gut aus. Der Staub der Zeit wäre in den Wäldern Finnlands natürlich weniger haften geblieben. So hängt er hier in Berlin rum und beobachtet die Lage.

We let us surprise ourselves by the vastness of the world we live in. Birds and house pets are a dichotomy of our clashing dialogues.

An individual sparrow may appear beautiful but having tens of them may give you quite a contrary impression.


Photo bear: Mr. Ira Schneider

Magdalena Alberg Painting

Fences |
26.02. – 19.03.2016

MAGDALENA ÅBERG, Helsinki (Malerei)

Jörg Hommer, Berlin (Video)


Vernissage am Freitag, 26. Februar 2016 um 19 Uhr / Opening on the 26th of February at 7 pm.

Herzlich Willkommen / Warmly Welcome

TOOLBOX – Finnish Art Space
Koloniestraße 120 | 13359 Berlin Wedding | U-Bahn Osloer Straße

Öffnungszeiten | Opening-times:

  • Di–Sa/ Tue–Sa: 14–18 Uhr

English


Magdalena Åberg – Fences

Die Künstlerin Magdalena Åberg:

Im letzten Sommer, 2015, Jahrzehnte nach dem Fall der Berliner Mauer, dem Schengener Abkommen und nachdem die europäischen Binnengrenzen durchlässiger geworden sind, begann mit den Flüchtlingsströmen aus dem Süden und Osten eine neue Ära.

Ich verfolgte die Nachrichten und konnte nichts anderes malen als die Bilder aus dem Fernsehen. Ich war von ungarischem spiralförmg gerolltem Stacheldrahtzaun umgeben, während ich im Radio Ballettmusik aus der Zeit des Sonnenkönigs hörte. Kultursitzungen wurden in prunkvoll festlicher Stimmung vorgetanzt; Türken, Indianer, „die Wilden“ in französischen Klängen beschrieben. Und das Gemälde, an dem ich arbeitete, erschien mir als eine Art von ungarischem oder finnougrischem Tanz. Eine dicke Schicht Titanweiß drängte immer mehr danach, den Stacheldraht glänzend und glitzernd zu malen, als karnevalesk tanzendes Wirrwarr. Da, darunter, verschwommen, Hände und Hosenbeine, kaum sichtbar auf der anderen Seite, unter dem Glitter.

 

 


 

Magdalena Åberg (geb. 1972), eine finnische Künstlerin, malt überwiegend mit Ölfarben.

Als die Krise sich am Ende des Sommers zuspitzte und näher kam, hatte sie Schwierigkeiten mit den Motiven, an denen sie gerade arbeitete. Sie fühlte, dass sie sich mit dem schwierigen Thema beschäftigen musste, und nach verschiedenen Versuchen entstand die Serie Fences. Als Finnin und Europäerin ist die Künstlerin unvermeidlich ein Teil der „Festung Europa“. Wie fühlt sich das an? Wie kann man das überhaupt verstehen?

 

 


Magdalena Åberg – Fences

The artist Magdalena Åberg:

Decades after the fall of the Berlin Wall, the signing of the Schengen Agreement and the breaking up of borders in Europe, a new era started as the great streams of refugees streaming in from the south and the east this past summer of 2015. I was following the news and had to paint based on the images that came across the news. I was engulfed by Hungarian spiral barbed wire fences while I was listening to ballet music from the time of the Sun King on the radio. Cultural meetings were danced forth in a pompous festive spirit; Turks, Native Americans, „the Savages“ were described in French tones. And I experienced the painting I was working on as if it were some sort of Hungarian or Finno-Ugric dance. A thick layer of titanium white, ever more, wanted to paint the barbed wires glistening and glittering, as a carnivalesque dancing chaos. There, underneath, vaguely, hands and trouser legs barely visible on the other side, under the glitter.


 

Magdalena Åberg (born 1972), a Finnish artist, primarily works in oil and was, at the end of that summer when the crisis was growing and coming ever closer, having problems continuing on with the motifs she was working on at the time. She felt a pressing need to try to paint the difficult subject, and after various discarded attempts the series Fences came into existence; paintings with barbed wire fences as motif. As a Finn and European, the artist is unavoidably a part of the ‘Fortress Europe’: How does it feel? How is she supposed to understand this?

 

 

Thomas Nyqvist

Ruins of sorts |
29.01. – 20.02.2016

THOMAS NYQVIST, Helsinki (Malerei)

Video: Karen Koltermann, Berlin


Vernissage am Freitag, 29. Januar 2016 um 19 Uhr / Opening on the 29th of January at 7 pm.

Herzlich Willkommen / Warmly Welcome

TOOLBOX – Finnish Art Space
Koloniestraße 120 | 13359 Berlin Wedding | U-Bahn Osloer Straße

Öffnungszeiten | Opening-times:

  • Di–Sa/ Tue–Sa: 14–18 Uhr

English


Thomas Nyqvist – Ruins of sorts

Thomas Nyqvist (geb. 1955) hat auch früher schon in seinen großformatigen Gemälden brutal schöne Ansichten städtischer Randzonen dargeboten. Er entführte uns auf eigentümliche Wege und ließ uns die Schönheit von Industriezonen, Abrissbaustellen und schmutzigen Schneematschflächen bestaunen.

In seiner neuen Bilderserie Ruins of sorts präsentiert er uns eine Art Ruinenkunst. Zwar stellen die Gemälde authentische Abrissbaustellen des heutigen Helsinki dar, doch könnte man die Bilder fast als apokalyptische Ansichten vom Jüngsten Gericht charakterisieren. Mächtige eingebrochene Betonplatten, Ziegelschutt, verbogene Armierungsstahlstangen und dunkle Baumsilhouetten verleihen den Anblicken Dramatik und Gewalt. Ausgangspunkt dieser Visionen sind die massiven baulichen Umwälzungen an den Meeresstränden von Helsinki. Komplette Stahlbeton-Industriebauten weichen feinen Wohnvierteln. Gleichzeitig schafft Nyqvist es, ganz nebenbei Assoziationen mit antiken Ruinen zu erwecken. Zerbrochene und zerfallene Betonträger erinnern an umgestürzte Marmorsäulen.

Ruinen gelten schon immer als Symbole der Vergänglichkeit. Auch diese eindrucksvollen Gemälde werden zu universellen Bildern der Zerstörung und zu einem Menetekel des unvermeidlichen Schicksals unserer Kultur. In diesem Sinne sind sie zeitlos und aktuell zugleich. Die Bildserien von Zerstörung und Niedergang hängen organisch auch mit unserer Zeit zusammen. Krieg, Terrorismus, der Zusammenbruch des Realsozialismus, die Umweltkrisen und die Rezession brachten Zerstörung und Ruinen in unser Umfeld. Andererseits lassen sich diese Phänomene gerade mit Ruinenbildern thematisieren. Die Künstler in Europa und den USA haben in den letzten Jahrzehnten zum Beispiel verödete menschenleere Stadtteile, leer stehende Fabrikgebäude und nach dem kalten Krieg aufgegebene Militärstützpunkte abgebildet. Der bekannte Schriftsteller W.G. Sebald hat derartige Umgebungen erkundet und dabei über den Stand der Kultur nachgedacht. Im Bereich der bildenden Kunst wird viel mit Mitteln der Fotografie und des Films gearbeitet, doch Thomas Nyqvist ist ein urbaner Entdeckungsreisender, der seine visuellen Wahrnehmungen in großformatigen Gemälden festhält.

Thomas Nyqvists Ölgemälde sind als Kunstwerke eindrucksvoll. Seine Farbwelt ist bis hin zur dramatischen Thematik durchdramatisiert. Durch die gedämpfteren Farbschichten hindurchscheinend, setzen die indigoblauen oder kräftig roten Grundierungen das von Beton und Ziegelschutt geprägte Landschaftsbild geradezu unter Spannung. Die Dramatik und die Bedrohlichkeit der Gemälde von Nyqvist wird durch seine souveräne Pinselführung gefiltert. Er schafft aus der Tradition der bildenden Kunst, der filmischen Formensprache und der Kenntnis seiner eigenen Zeit eine persönliche Synthese.

Ville Lukkarinen, Kunsthistoriker


Thomas Nyqvist – Ruins of sorts

Thomas Nyqvist (born 1955) has earned a reputation for creating large paintings depicting the harsh beauty of urban landscapes. He has taken us down strange paths to reveal the poetry of Helsinki’s old industrial areas, demolition sites and snow-covered fields.

His latest series of paintings Ruins of sorts continues his exploration of the art of ruins. While the new paintings depict actual demolition sites in contemporary Helsinki, they can be viewed as almost apocalyptical visions of judgement day. Massive collapsed concrete slabs, piles of bricks, twisted steel reinforcement bars and the dark silhouettes of trees create dramatic and violent scenes. His visions are based on the ongoing transformation and redevelopment of Helsinki’s shoreline districts, where entire industrial plants are making way for new residential buildings. Nyqvist also succeeds in creating associations almost furtively with ancient ruins. Collapsed and broken concrete pillars are like fallen marble columns.

Throughout the ages, ruins have symbolised transience. Nyqvist’s impressive paintings are transformed into universal images of destruction and also warnings about the unavoidable fate of our culture. In this sense they are both timeless and topical. Depictions of destruction and decay are very much a part of our times. War, terrorism, the collapse of real socialism, ecological crises and economic recession have created the destruction and ruins that surround us. At the same time, images of ruins allow us to process these phenomena. In recent decades European and American artists have depicted suburbs that have been deserted by their residents, desolate factory buildings and disused Cold War military bases, for example. German writer and academic W.G. Sebald too has wandered through these kinds of environments pondering the state of culture. Within the visual arts this work has been done a lot through photography and moving pictures, while Thomas Nyqvist is an urban explorer who paints what he sees on large canvases.

As works of art, Thomas Nyqvist’s oil paintings are truly impressive. His increasingly dramatic use of colours matches the dramatic themes of his works. Indigo-blue and powerful red bases radiate through more subdued layers of colour, electrifying the urban landscapes characterised by concrete and broken bricks. The dramatic and threatening nature of Nyqvist’s paintings is transmitted through his scintillatingly skilful brushwork. He has built on the tradition of painting, the expressive language of film and an acute awareness of his own time to create his own personal synthesis.

Ville Lukkarinen, Art Historian

 

Deux Ex Machina / Henna Aho & Ville Väri

Deux Ex Machina |
31.10. – 23.11.2015

 Henna Aho & Ville Väri


Vernissage am 30.10.2015 um 18 Uhr / Opening on 30.10.2015 at 6 pm

Herzlich Willkommen / Welcome

TOOLBOX – Finnish Art Space
Koloniestraße 120 | 13359 Berlin Wedding | U-Bahn Osloer Straße

Öffnungszeiten | Opening-times:

  • Di–Sa/ Tue–Sa: 14–18 Uhr

Welcome!

For German version please scroll down


When the two dreamers form their own and better reality, rules of everyday world
become fragile and nothing seems to be impossible. Humour bursts to depths of
Folie à Deux that no one else seems to be able to understand completely. Symbiosis is
impact-resistant – making this shared reality the only correct way of being. If madness
cannot be divided – the story breaks. It seems that the mystery solution is unsatisfactory.
Is this a parody?
Deux ex Machina replies: “If you two can share the madness – why not more than one?”
This collaborative exhibition by Henna Aho and Ville Väri presents their collaborative
and individual works: drawings and paintings, video and documentary works.

Henna Aho (b.1977, FIN) gradated in 2002 as a painter and has since worked on a wide range of art, including works in various formats, own fashion brand and post-doc studies at Aalto University. Aho’s works have been exhibited in recent years in numerous solo and group exhibitions in galleries and museums in Finland.
http://www.hennaaho.wordpress.com
Ville Väri (b.1978, FIN) is an artist-curator who has a strong background in the field of
contemporary Finnish painting scene. Recently he has been focusing on curating and international career as a solo artist. His works has been recently featured in the in 4th Baltic Biennale exhibition in Russia and Örebro OPENART, Sweden among other exhibitions in USA, Switzerland and Italy.
http://www.laaksone.com


HENNA AHO & VILLE VÄRI

DEUX EX MACHINA

TOOLBOX – Finnisch-deutscher Kunstraum
Oktober bis 23. November 2015
Vernissage 30.10.2015, 18:00 Uhr


Wenn die zwei Träumenden ihre eigene und bessere Wirklichkeit erschaffen, werden die Regeln der Alltagswelt brüchig und nichts scheint unmöglich. Das Komische bricht sich Bahn in die Tiefen der Folie à deux, die niemand anderes zu verstehen scheint. Die Symbiose ist durch nichts zu erschüttern – die geteilte Wirklichkeit avanciert zur einzig möglichen Existenzweise. Wenn der Wahn nicht geteilt werden kann – zerbricht die Geschichte. Offenbar ist die Geheimnis-Lösung nicht zufriedenstellend. Ist dies eine Parodie?

Deus ex Machina antwortet: „Wenn zwei den Wahnsinn teilen können – warum nicht noch mehr?“ Die Ausstellung von Henna Aho und Ville Väri zeigt Gemeinschaftsarbeiten der beiden: Grafik, Malerei, Video und dokumentarische Arbeiten.

Henna Aho (* 1977, Finnland) schloss 2002 ihr Kunststudium als Malerin ab und hat seither in einer Reihe von Kunstsparten gearbeitet, darunter Werke in verschiedensten Formaten und ihr eigenes Modelabel. Seit 2007 ist sie Doktorandin an der Aalto University in Helsinki. Ihre Arbeiten wurden in den letzten Jahren in vielen Einzel- und Gruppenausstellungen in Galerien und Museen in Finnland gezeigt.

http://www.hennaaho.wordpress.com

Ville Väri (* 1978, Finnland) ist ein Künstler-Kurator mit einem Schwerpunkt auf zeitgenössischer finnischer Malerei. In letzter Zeit konzentriert er sich aufs Kuratieren sowie auf internationale Anerkennung als Künstler. Sein Werk wurde kürzlich bei der 4. Baltischen Biennale in Russland und bei der Örebro OpenART in Schweden, gezeigt, darüber hinaus in weiteren Ausstellungen in den USA, der Schweiz und in Italien.

http://www.laaksone.com

Malerei Andreas Wolf

Ungegenständliche Malerei | 24.4.—21.5.2015

Andreas Wolf

Non representational paintings

Eröffnung: Fr. 24. 4. 2015 um 19 Uhr

Einführung: Mika Karhu, Finnland (in Englisch)

Videos: Annette Zobel, Mannheim

Web: www.andreaswolf.net

Öffnungszeiten: Sa. 25. 4. und So. 26. 4. von 14.30 – 17:30 Uhr und Do. – Sa. 16:30 –19:30 Uhr

painting Andreas Wolf painting Andreas Wolf

Artist´s Statement

In meinen ungegenständlichen Bildern beschäftige ich mich mit der Entwicklung komplexer Bild-Strukturen. Meine Bilder entwickeln sich aus sich selbst. Es gibt keine Idee, kein Konzept, keine Strategie, keine Titel. Ich setze eine erste Fläche, einen ersten Punkt, eine Linie auf den Bildgrund und von da an reagiere ich auf das, was ich sehe. Beim Malen versuche ich den Punkt zu finden, bei dem Offenheit und Prägnanz des Gesamteindrucks für mich überzeugend wirken. Alle Elemente sollen möglichst mit allen anderen Elementen des Bildes interagieren, visuelle Schwerpunkte versuche ich zu setzen – und gleichzeitig in der Schwebe zu halten. Das Bild ist dann fertig, wenn es sich einer unmittelbaren Erfassung entzieht, sich aber nach kurzer Zeit doch ein oder mehrere schlüssige Wege durch das Bild aufzeigen. Interessant dabei ist für mich zu sehen, wie ich auf diese komplexe visuellen Strukturen reagiere. Irgendwie intuitiv körperlich und sehr konkret zu beobachten, wie Bilder manchmal funktionieren und manchmal nicht. Das fertige Bild ist die Chronik seines Entstehungsprozesses – ein Prozess, der beim nächsten Bild, mit den hinzugekommenen Erfahrungen, fortgeführt wird. Die Formen innerhalb des Bildes sind nicht abbildhafter, sondern prozesshafter Natur.

Die Frage, wie wir uns als Menschen in komplexen Bildern orientieren, sowie das Prozesshafte von jeglichem Bildbewusstsein ist Thema dieser Malerei.


Artist’s Statement

The object of my non-representational work is developing complexly structured pictorial spaces. Every painting starts from a blank canvas; there is no preconceived idea, concept or strategy and there are no titles for the finished paintings. The starting point is the first colour patch, point or line, to which I then react with corresponding or contrasting patches, lines or points.

In painting I try to find that moment, in which openness and the definitive are balanced. Each and every single element of the picture should interact with all of the others. I try to set focal points or emphases, but these should never overpower the equilibrium of ambiguity. The painting is finished, if and when it resists an immediate comprehension, but offers at least one or a few different ways of perception or interpretation. For me it is interesting to note how I myself react to the picture’s visual structures; somehow on a physical level, like intuition, and it’s interesting to notice how paintings sometimes ‘work’ and sometimes don’t.

The finished picture is a kind of chronicle of its own creation – an ongoing process which continues in the next painting, with the experience gained during development of the previous one. The pictorial elements do not depict anything specific but instead represent the concept of process. The overreaching idea of my paintings is the question: how human beings perceive abstract images and how orientation in complex pictorial structures functions.

 

Exhibition Karhu Sääski

Mika Karhu und Juha Sääski 2.8.–30.8.2014

Juha Sääski: Das Leben hinter dem Bildschirm

Juha Sääski stellt in seinen Werken unsere Beziehung zu den Medien, unsere Medienabhängigkeit und die Unordnung, die dadurch produziert wird, dar. Nach Sääski wirken die Medien verfremdend auf uns Konsumenten ein und schwächen unser Realitätsverständnis deutlich ab. Dies führt dazu, das politische und wirtschaftliche Macht mißbraucht werden kann und wird und unser demokratisches System in einer Krise steckt.

Juha Sääski greift in seinen Werken oft auf surrealistische und absurde Metapher zurück, die jedoch nicht weit entfernt sind von dem Realitätsbild, das die Leitmedien uns vermitteln. Sääski verbindet in seinen Gemälden naive, klischeehafte, optimistische und humorvolle Elemente mit ernsten und traurigen Themen.

Durch die künstliche Einheit dieser tragikomischen und gegensätzlichen Elemente zeigt Sääski, wie paradox das Leben des Menschen ist. Darüber hinaus organisiert Sääski vertraute (Medien) Inhalte auf eine neue Weise, die den Zuschauer überrascht und herausfordert.

Wie verstehen wir gewöhnlich die Botschaften der Medien? Eine Antwort darauf findet sich in einem Lied von John Fogerty: ”I know it´s true, oh so true, ´cause I saw it on TV.”

Juha Sääski ist ein finnischer Künstler, der in Deutschland in Berlin, Ulm und Nürnberg Einzelausstellungen gehabt hat und darüber hinaus an Gruppenausstellungen in Berlin, Koblenz, Hamburg und München teilgenommen hat . Dies ist Sääskis zweite Einzelausstellung in Berlin.

Weitere Informationen: Home page Juha Sääski


Mika Karhu

In meiner Ausstellung setze ich mich mit der Beziehung des Menschen zu Emotionen auseinander. Unsere Wahrnehmung und die Interpretation unserer Wahrnehmung gründet auf Emotionen. Wir verstehen unsere Umwelt über die Emotionen, die wir haben, und somit lenken Emotionen sowohl unser Verständnis als auch unser Verhalten.

Zum Leben des Menschen gehört ein breites Spektrum unterschiedlicher Erfahrungen und Emotionen. Emotionen vermitteln unterschiedliche Bedeutungen. Ohne Emotionen wäre das soziale Leben des Menschen leer und bedeutungslos. Um die Emotionen des Menschen richtig zu verstehen, muß man sich ganzheitlich mit ihnen auseinander setzen und Situationalität, Körperlichkeit und das Bewußtsein emotionaler Momente prüfen. Emotionen sind ein wichtiger Teil der Erfahrungswelt des Menschen.

Emotionen können sichtbar oder unsichtbar sein, laut oder leise, einheitlich oder uneinheitlich. Emotionen geben unserem Leben Bedeutung. Die Sachen, die wir durch Emotionen erfahren, sind für uns bedeutungsvoll und prägen sich in unserem Gedächtnis ein. In unseren Emotionen zeigen sich unsere Persönlichkeit, unser Wissen, unsere Ziele, unsere Werte und unser Weltbild.

Meine Ausstellung setzt sich mit Unsicherheit, Bedrohung und der Abwehr von Bedrohung auseinander. Unsicherheit ist immer eine Bedrohung für den Menschen. Falls das Zukunftsbild unserer Gesellschaft voll von Unsicherheitsfaktoren und Angst ist, die zwar in ihrem Ausmaß nicht der Realität entsprechen, aber auf emotionaler Ebene so erlebt werden, wird aus Unsicherheit und Angst eine kollektive Erfahrung. Diese beeinflußt alles und prägt alle soziale Handlungen.

Maija Helasvuo/Niina Räty 7.–27.6.2014

Welcome to the exhibition opening of Maija Helasvuo and Niina Räty
on Friday 6th of June 2014 at 18.00 o’clock at Galerie Toolbox.​​​​


 

Maija HelasvuoMaija Helasvuo, sculptor

At the centre of Maija Helasvuo’s art, are the different levels of human feeling. Her sculptures picture peoples basic emotional dynamic; loss, vulnerability, closeness and our dependence on social interaction. Each person is a part of the complete community of humanity. Through communal experience and all the social forms within it, the process of an event is formed, the connection and interaction of which makes up the whole content of human society.

That which acts on the powerful emotions inside society as a directing force is in one way or another a common factor and causes a process of emotional adaptation. Things that happen in our environment affect us. Helasvuo’s sculptures picture this invisible influence, which is at once adaptable and concrete.

Dr. Mika Karhu


 Niina Räty


Niina Räty, painter

I mostly paint large multi-part series of works.

I create my own photo album via painting, depicting close people and places as seen through my own experiences. I seek the things that life and existence attach to. I choose a situation or a space that is private and universal like a family gathering, holiday in a summer cottage or a plate on a kitchen table. In my paintings, just like in front of a camera there is a composition; a wedding couple just like other wedding couples around the world, a tourist in front of a local sight forms a picture – a composition that we all are familiar with from our own holiday photos.

We try to capture important moments in our own album and as we take the pictures they represent the form of the event. Compositions using this formula illustrate our own life story. Perhaps through this mechanics of social and spatial being we have a fleeting chance of understanding other people.

Surely painting, restructuring the world on a canvas into a more comprehensible shape is always also a form of self-therapy, organising and tidying up one’s own place, choosing a perspective which helps to tolerate life’s chaos. This aspect of the creative process is, besides sharing and reaching out for another person, central to my artistic work.

Niina Räty