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Eugen Borkovsky exhibition

TOČKA PUNTO PUNKT | 19.–28.5.2017

Ein kuratiertes, kollektives, thematisches Kunstprojekt mit Positionen von 38 Künstlerinnen und Künstlern aus Kroatien, ausgestellt in drei Berliner Projekträumen der Kolonie Wedding.

Beteiligte Projekträume: Prima Center Berlin, InteriorDAsein und Toolbox.

Kurator / autor projekta / autore del progetto: Eugen Borkovsky

Welcome: Vernissage / Opening: Freitag / Friday 19.05.2017,  7pm
Öffnungszeiten Kolonie-Weekend / Friday 26.5. 7-10 pm, Saturday 27.5. 2-6pm,  Sunday 28.5. 20172-6pm
Ausstellungsdauer / Exhibition open: 19.–29.05.2017
Öffnungszeiten: Di–Friday 16–19 Uhr
Opening hours: Di–Fr 4-7pm

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Point, Dot, Punto, Punkt, Tocka …

Dieses Projekt problematisiert, erläutert und illustriert ein künstlerisches Element, und das ist der Punkt; die Ausstellung ist Teil einer Reihe, die verschiedene künstlerische Elemente thematisiert. Die Künstler der Ausstellung präsentieren Werke, die sich mit dem Phänomen Punkt auseinandersetzen. Einige der Künstler stellen Fragen zur Bedeutung des Punktes, andere interpretieren ihn durch technische Variationen.

Das Kriterium für die Auswahl der gezeigten Werke war, dass möglichst mehrere Bedeutungsebenen zum Thema in den Werken wiederzufinden sein sollten. In mehreren sind zwei Diskurse sichtbar.

  • Verwendung des Punktes in der Kunst und seine Bedeutung sowie Präsentation individueller und kollektiver Bedeutungen des Punkts,
  • Erforschung der sozial-politischen Bedeutung des Punktes.

Die Ausstellung zeigt ein Spektrum engagierter Arbeiten mit imaginativem Ansatz.

Die meisten der ausgewählten Werke enthalten aktivistische, teilweise anarchistisch gefärbte Haltungen, deren Spannbreite von Intimität bis zu expliziten Botschaften reicht.

Die ausgewählten Werke gehören verschiedenen Stilen und Gattungen an. Sie eröffnen freie Möglichkeitsräume durch das Modellieren von Formen, Nutzung verschiedener Materialien und Medien sowie neuer Technologien.

Für Kunst ist gewiss wichtig, dass die Künstlerinnen und Künstler als Individuen ihre eigenen Emotionen in ihre Werke einfließen lassen. Sie sind keine Politiker, sondern Schauspieler, die direkt oder indirekt reagieren und möglicherweise vor Gefahren der sozialen Realität ihrer Zeit warnen, Zweifel an ihr äußern oder Kritik üben.

Wir haben heute den Glauben an Ideen verloren. Die in der Ausstellung gezeigten künstlerischen Positionen zeichnen sich allesamt durch eine deutliche Skepsis gegenüber der Gegenwart aus. Die Werke beschäftigen sich mit anthropologischen, politischen und sozialen Themen. Im Gegensatz zu Werbung ist Kunst niemals monofokal, sie verfolgt keine einzige Funktion, das heißt, sie ist vieldeutig.

Kritik an der postindustriellen Gesellschaft ist heute ubiquitär. Auch ein zunehmendes Bewusstsein der Grenzen von Geschichtsschreibung überhaupt ist zu vermerken, das heißt, wir glauben nicht mehr einfach, was in den Geschichtsbüchern und vergleichbaren Publikationen steht. So gewinnt der Zweifel an der Unfehlbarkeit westlicher Demokratie an Gewicht.

Die angeblich „einzig richtige“ soziale Ordnung zersetzt sich im außer Rand und Band geratenen Turbokapitalismus selbst; Entlassungen werden in fragwürdigen Statistiken kaschiert, die soziale Ungleichheit nimmt stetig zu, das Prekariat wächst. Dabei wird dann immer behauptet, das Problem seien die Einwanderer. Vielleicht spiegelt das sinkende subjektive Sicherheitsempfinden der Bevölkerung – bezogen auf Kriminalität – die tatsächlich sinkende soziale Sicherheit. Rechtspopulismus grassiert.

Das Individuum steht zerrissen zwischen der medialen Bilderflut vom idealen Leben und seiner eigenen tatsächlichen Handlungsunfähigkeit.

Die Arbeiten der Ausstellung wirken wie eine Art Seismograf der unsicheren Gegenwart. Viele Künstler beginnen zu erkennen, dass sie der westlichen Demokratie völlig egal sind. Das System duldet sie nur. Das Schicksal des Künstlers in der heutigen Zeit wird nicht nur durch seine Lage bestimmt, sondern auch durch die Entscheidung, gesellschaftspolitisch engagiert oder aber passiv zu bleiben. Wir leben in einer Zeit der Widersprüche. Die Propagandamaschinen (etwa der Werbung) versprechen uns eine neue, schönere, bessere und glitzernde Welt. Auf der anderen Seite werden wir ständig zu Einsparungen gezwungen, und sie versuchen uns von der Notwendigkeit von Kriegen zu überzeugen, die im Namen einer künftigen allgemeinen Wohlfahrt geführt werden.

Im Glauben an die letztendliche Überlegenheit der Vernunft über die wilde Geschäftemacherei habe ich Arbeiten gewählt, die den Zustand der Welt nicht als passive Beobachter, sondern als Teilnehmende zeigen. Die Werke erforschen, provozieren und regen Diskussionen an.

Grožnjan ist ein besonderer Ort der Kreativität; die ausgewählten Künstlerinnen und Künstler stammen aus dem Umfeld dieses Zentrums. Jedes der Werke nimmt mit einem ganz individuellen Ausdruck eine Befragung der Moderne vor, mit einer breiten Spannbreite im Gestus von klarer und starker Botschaft bis zur feinen Andeutung, von der Dokumentation zur Provokation.

Eugen Borkovsky


Beteiligte Künstlerinnen und Künstler

  • Darko Brajković Njapo
  • Vedran Burul
  • Bruna Dobrilović
  • Slađan Dragojević
  • Fernando
  • Lana Flanjak
  • Željka Gradski
  • Evin Hadžialjević
  • Slavica Isovska
  • Pamela Ivanković
  • Marija Jaensch
  • Marino Jugovac
  • Radovan Kunić
  • Andrea Kustić
  • Edvard Kužina Matei
  • Gordana Kužina
  • Miranda Legović
  • Xueh Magrini Troll
  • Milan Marin
  • Slavica Marin
  • Josip Mijić
  • Gail Morris
  • Saša Pančić
  • Danilo Potočnjak
  • Dijana Rajković
  • Relja Rajković
  • Nika Rukavina
  • Andrea Ružić Čović
  • Refik Fiko Saliji
  • Irena Škrinjar
  • Nina Šperanda
  • Luiza Štokovac
  • Noel Šuran
  • Urša Valič
  • Asja Vasiljev
  • Andrej Zbašnik
  • Marko Zelenko
  • Martin Zelenko

Grožnjan: Stadt der Künstler

Grožnjan ist eine Stadt in Istrien, einem Landesteil Kroatiens. Es liegt über dem Mirna-Tal auf einem Hügel, 228 Meter über den Meeresspiegel. Grožnjan war in prähistorischer Zeit schon besiedelt, später eine römische Festung; historische Quellen erwähnen Groznjan erstmals 1102. Die mittelalterliche Stadt ist bis heute erhalten geblieben. Der Ort hat dicke Stadtmauern mit zwei Toren, von denen eines heute noch steht. Von den Stadtmauern aus kann man bis aufs Meer sehen.

Die Amtssprachen in Grožnjan sind Kroatisch und Italienisch, es werden aber auch Slowenisch und andere Weltsprachen gesprochen.

Photo

Room | 29.4.–13.5.2017

Niina Räty, Finland

Paintings

Welcome: Vernissage / Opening: Freitag / Friday 28.04.2017, 7pm
Öffnungszeiten Kolonie-Weekend / Sunday 2-6pm
Ausstellungsdauer / Exhibition open: 29.4.– 13.05.2017
Öffnungszeiten/ Opening hours: Tue-Sa 2-6pm

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A living room is for living, a lounge is for lounging and a waiting room is for waiting. Each space used according to their intended purpose.

A work room is for working. You take a canvas and hoist it upright, pound the upper corners to the wall with tiny nails, just to make sure it doesn’t tip over. There’s tubes of paint, brushes, solvent, and a spark of an idea in your head. You just make the first stroke. You spread the pigment on the canvas, not totally focused yet. You keep on painting. Little by little the paint spreads over into the space, stains your fingertips and the clothes and teacups you touch. It sticks to the soles of your shoes, forms a path plotting the way you pace in front of the canvas while working and seeking the optimal viewing distance.

An exhibition space is for looking, wandering around, taking a second look. Getting lost in your thoughts.

What is the relationship between these spaces, their relation to us? Why is our life staged in spaces designated for certain uses? That’s nuts, who gave them that power?

Poster Sampsa

Natural Thing | 31.3.–13.4.2017

Sampsa Indrén, Finland

Drawings

Welcome: Vernissage / Opening: Freitag / Friday 31.03.2017, 19 Uhr
Öffnungszeiten Kolonie-Weekend / Sunday 2-6pm
Ausstellungsdauer / Exhibition open: 31.03 – 17.04.2017
Öffnungszeiten/ Opening hours: Tue-Fr 2-6pm,  Sa-Su: 12-6pm

Finissage: Monday, 17.4.2017 starts on 6pm

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sampsaindren.wordpress.com

English Text about Sampsa Indrén’s work

Natural Thing

Der Tod ist die natürlichste Sache überhaupt. Er ist außerdem das einzige, das allen lebenden Wesen der Welt wirklich gemein ist. Der Tod definiert das Leben, indem er ihm seine Grenzen gibt. Man könnte sagen, dass das Licht den Schatten erschafft und die Schatten Gestalt erschaffen. Indem wir sterben, geben wir den kommenden Generationen Raum und neue Dinge können erblühen.

Ich glaube, dass ich als Künstler die Verpflichtung habe, uns den Tod in Erinnerung zu rufen, damit wir mehr Freude am Leben haben und jetzt im Moment leben können. Es ist nicht leicht, den Tod als einen Freund anzusehen oder als etwas Erfreuliches; stattdessen gibt es Angst vor dem Tod. In meiner Serie versuche ich diesem Gefühl der Leere und des Schreckens etwas entgegenzusetzen, indem ich meine eigene Angst vor dem Tod in den Bildern sichtbar mache.

Als Künstler strebe ich nach jener Art von Kunstfertigkeit, die den Blick gefangennimmt und die Möglichkeit von gleichermaßen Ruhe und einer eigenen Interpretation eröffnet. Die Bilder der Serie sind Vogel-Allegorien, die, mit nordischem Respekt und slawischer Poetik, sich etwas melancholisch mit der skandinavischen Naturerfahrung beschäftigen.

In unserer Kultur waren Vögel oft ein Symbol für die Seele und für Freiheit, für Schönheit, für das Lichte und das Leichte. Um diese fliegende Metapher ordentlich untersuchen zu können, müssen wir allerdings warten, bis das Singen aufhört, die Bewegung abbricht und der Vogel stirbt. In meinem Werk erzeugt dieser Widerspruch eine Spannung, die unentwegt immer wieder neue kaleidoskopische Bedeutungen und einen Zen-artigen Frieden zulässt.

(Übersetzung Anna E. Wilkens)


Natural Thing

Death is the most natural thing. It is also the only truly common thing to all of the living creatures in this world. It also defines life by giving it the outlines. One might say that light creates shadows and shadows create form. By dying we also give room to the generations to come and new things to bloom.

As an artist I feel that one of my duties is to remind us about this so we could have more joy of life and live strongly in this moment. It is not easy to see death as a friend or an enjoyable thing and that creates fear of death. My neurotically meticulous line strives to fill this empty and horrifying feeling, when my own fear of death is presented in a visual form.

As an artist I aim at exhibiting the kind of skill that captures the viewer by the piece and offers an opportunity for tranquillity and one’s own interpretation. The pieces in the series are bird themed allegories which, with a Nordic respect and Slavic poeticality, address the Scandinavian experience of nature, characterised by melancholy.

In our culture, birds have often symbolised the soul and freedom, beauty and lightness. However, for us to carefully examine this flying metaphor, we have to wait for the singing to end, the movement to stop and the bird to die. This contradiction forms a tension in my work that is constantly creating new kaleidoscopic meanings and zen-like peace.

 

Photo

Geradewohl | 24.2.–23.03.2017

Abstrakte Zeichnungen (Gruppenausstellung)

Alex Lebus, Alexander Klenz, Andreas Koletzki, Anna
Leonhardt, Arne Schreiber, Barbara Hindahl, Elisabeth
Rosenthal, Florian Japp, Hanna Hennenkemper, Ilona Kálnoky, Kazuki
Nakahara, Lawrence Power, Nadine Fecht, Stefan
Vogel, Stig Baumgartner, Yasmin Alt

Kuratiert von Alex Klenz

Vernissage / Opening: Freitag / Friday 24.02.2017, 19 Uhr
Öffnungszeiten Kolonie-Weekend / Sunday 2-6pm
Ausstellungsdauer / Exhibition open: 24.02 – 23.03.2017

Öffnungszeiten/ Opening hours: Fr-Sa / Friday and Saturday 3-7pm and
und nach telefonischer Vereinbarung/ reservation on the phone: cell 0049.177.7401080

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Photocredit: Andreas Wolf

Photo:  Artwork from Hanna Hennenkemper

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Liminal | 27.1.–18.2.2017

Visual artists from Germany and Sweden approach the topic of Liminality.

Vernissage / Opening: Freitag / Friday 27.01.2017, 18 Uhr
Öffnungszeiten Kolonie-Weekend / Sunday 2-6pm
Ausstellungsdauer / Exhibition open: 27.01 – 18.02.2017
Öffnungszeiten/ Opening hours: Mi-Sa / Wed-Sat 2-6pm
Finissage: Friday, 17.2. 5pm

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Liminal: etymology “limes” (Latin) meaning threshold. The word liminal is used in connection with: (1) a transition period or the initial stage of a process, (2) that something occupies a position, or both sides of a border or threshold.

 

 

Liminal condition can be described as a place where we are open to anything; where we leave the “ordinary” and allows something else to occur. The transition can be described as passing a threshold or break through a membrane. The shift may be perceived as intimidating as the need for control is suspended, but at the same time a possibility for change and renewal. The liminal in-between space is characterized by openness, active listening and adherence to things that occur.
How does a liminal place feel; where can you find it, and what does it look like? In the project “Liminal” the participants gives their vision on the theme. Art can open doors  and let us enter places in new ways, not available before.

The project is part of “Being In The World,” an international and interdisciplinary practice-based art project that explores temporal and spatial perception. The idea is that participants work together to come closer to the topic, get together, discuss it and make new works.

http://beingintheworld.net/project/liminal

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Killer on the beach
30.12 – 21.01.2017

Drawings – Reijo Kärkkäinen

Drawing is thinking – mostly chaos. Sometimes I’m happily surprised: Did I really created that.

Vernissage / Opening: Freitag / Friday 30.12.2016, 19 Uhr
Öffnungszeiten Kolonie-Wochenende / Opening times on sylvester: ist die Toolbox geschlossen/Toolbox is closed
Ausstellungsdauer / Exhibition open: 3.1 – 21.01.2017
Öffnungszeiten/ Opening hours: Di-Sa / Tue-Sat 14-18 Uhr

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Reijo Kärkkäinen (b.1964) is a Finnish artist who graduated as Bachelor of Arts from University of Industrial Arts in Helsinki. Kärkkäinen is a multidisciplinary visual artist, whose work ranges from paintings, graphics, installations, photographs to comics and illustrations. He works also together with the French arthouse Le Dernier Cri (http://www.lederniercri.org). The Artist lives and works in Kuopio.

Reijo Kärkkäinen studies drawing and painting in his work, both text and image boundaries and the mutual interaction. Performing take turns an abstract expression, and a drawing line finds the painting. Kärkkäinen coordinates different points of view, in which the seriousness meets the satire and popular culture is toying with the traditional expression of art. Associations collide and cruise with each other, and when the crash generated in the right circumstances, there will be life.

More information:

http://www.kuvataiteilijamatrikkeli.fi/fi/taiteilijat/2370

http://www.arslibera.com/taiteilija/karkkainen-reijo

http://www.tabulaland.com/taiteilijat/reijo-karkkainen/